Was bedeutet es, mit Tieren zu meditieren?
Tiere spüren uns und sie reagieren auf uns.
Wenn wir im Hier und Jetzt mit ruhigem Körper und Geist Tieren begegnen, sind sie uns meist friedvoll gesinnt. Unser Umgang mit ihnen wird harmonisch und wir sind klar in der Kommunikation.
Wenn wir in eine stille Meditation wie die des Zazen gehen, erzeugen wir eine Atmosphäre, die auf Tiere beruhigend und entspannen wirkt. Sie verbinden sich geistig mit uns und folgen uns in die Ruhe.
Einige machen dies bewusst, um mit ihren Tieren zu entspannen, andere nutzen die Ruhe von Körper und Geist unbewusst oder intuitiv im Umgang mit Tieren.
Was sagt die Wissenschaft hierzu? Bisher noch nicht viel. Dies liegt daran, dass die Forschungsfelder über Meditation zum einen und über das Bewusstsein von Tieren zum anderen noch sehr junge Forschungsgebiete sind.
Aktuelle Wissenschaft erkennt, dass Tiere Emotionen und Bewusstsein haben. Sie erkennt auch, dass Tiere und Menschen Emotionen teilen können. Emotionen sind zwischen Individuen mit enger Beziehung übertragbar. Dies gilt für Menschen ebenso wie für Mensch-Tier-Beziehungen. Wobei der Grad der Emotionsübertragung individuell und von verschiedenen Faktoren abhängig ist.
Wissenschaftler kennen auch an, dass mittels emotionaler Kommunikation Vertrauen und Beziehung zwischen Mensch und Tier gestärkt werden kann.
Die Forschung zur wechselseitigen emotionalen Dys- oder Koregulation ist allerdings noch ganz am Anfang, insbesondere wenn es um Beziehungen zwischen Mensch und Tier, also zwischen verschiedenen Spezies, geht.
Wir können aber selbst erforschen, welche Auswirkungen unsere Körper-Geist-Einheit auf Tiere hat, indem wir uns und Tiere einfach mal beobachten, wertfrei und neugiereig. Was zeigt sich hierbei? Wie reagieren Tiere auf uns? Was spüren wir im Körper? Wie reagieren wir?
Wir können eine Form der Achtsamkeits- oder Stillemeditation, wie das Zazen, üben und beobachten, ob und wie Tiere in unserer Nähe hierauf reagieren.
Dies käme einer Art Wissenschaft über das Meditieren mit Tieren gleich. Erkenntnisse hieraus können sinnvoll für einen harmonischeren Umgang mit Tieren sein. Wir können aber noch tiefere Erkenntnisse hieraus ziehen, zum Beispiel, was das Wesen unserer Natur betrifft.
Wissenschaft zeigt dabei gewisse Parallelen zur Zen Meditation. Beide beobachten wertfrei, was sich im jeweiligen Moment zeigt. Jede Erkenntnis kann durch wiederholte Beobachtung neue Ergebnisse hervorbringen. Wissenschaft und Zen Meditation sind wach und offen für den Augenblick.
Während Wissenschaft meist rein intellektuell analysiert, eignen sich für die Beschreibung von Erfahrungen beim Meditieren eher poetische Vergleiche, die auf etwas hinweisen, was intellektuell nicht fassbar ist.
Wenn wir also die Wirkungen von Meditation auf Menschen und Tiere wissenschaftlich betrachten wollen, kommt es auf die richtigen Fragestellungen an. Wir können beschreiben, was wir beobachten. Die kann das parallele Entspannen von Mensch und Tier während des Meditierens sein. Aufkommende körperliche Anspannung oder unruhige Bewegungen können ebenfalls beobachtet werden. Dies kann Hinweise auf einen unruhigen Geist oder auf andere Ursachen geben. Solche Untersuchungen können sinnvoll sein, um zu erkennen, welche Form der Meditation welchen Situationen im Umgang mit Tieren dienlich sein könnte.
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