Meditationen

Die Schule der stillen Begegnung

The school of silent encounters

Kapitel 13: Die Schule der stillen Begegnung

Der Duft der Herbstblätter vermischte sich mit dem frühen Nebel, welcher noch vor dem Wald hing. Kaum wahrzunehmen schritt die kleine Menschentraube langsam voran. Einen Fuß vor den anderen setzend, ruhig atmend und mit allen Sinnen geöffnet betraten sie den Waldweg. Sie gingen über das feuchte Laub, was kaum hörbar war. Die Tier des Waldes nahmen die Menschen dennoch wahr. Es war still. Alle waren gespannt, die Menschen wie die Tiere. Auf der Waldlichtung legten sie die gut gepolsterten Kissen nieder und setzten sich regungslos hin, ein jeder an seinen Platz. Dann nahmen sie wahr. Nicht-Meditation stand heute auf dem Stundenplan der Schule der stillen Begegnung.

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Kapitel 12: Wissenschaft aus Mitgefühl

Schwalbe Herbert zupfte sich das Gefieder zurecht und nippte an seinem Himbeersaft. Dann schüttelte er sich, so dass sein Gefieder wieder aufplusterte. Eichhörnchen Karl-Heinz knabberte auf seinem Eichelbecher herum, wobei ein wenig Himbeersaft hin und her schwappte. Wo blieb nur Zweistein? Die beiden Waldtiere warteten sehnlichst auf die Nachrichten des Waldkauzes. Gab es Neuigkeiten von der tiermedizinischen Universität, an der Zweisteins Lieblingsmensch nun gemeinsam mit dem jungen Doktoranden Hugo die Studenten unterrichtete? Beim letzten Besuch hatte Zweistein geschildert, dass es einen neuen Kurs in Tierverhalten gab, den Professorin Monika unterrichtete. Ihr Mann und der junge Doktorand hielten hingegen einen freiwilligen Kurs, in dem sie zum Einen über ihre aktuellen Forschungsprojekte über das Meditieren mit Tieren berichteten, zum Anderen brachten sie den Studenten die Techniken der Forschung bei. Der Kurs hatte reges Interesse bei den Studenten geweckt. Der Hörsaal war jedes Mal bis auf die letzte Reihe gefüllt. Wissenschaftliches Recherchieren, Schreiben, korrektes Zitieren gehörte gleichermaßen dazu wie ethische Fragen. Hierauf legten sie großen Wert, denn sie waren der Meinung, dass der ethische Rahmen vor jeder Forschungsfrage festgelegt werden musste. Daran orientierend konnte dann der Rahmen für alles weitere ausgerichtet werden. Das absolute Highlight des Kurses waren aber die praktischen Einheiten. Dann gingen Richard und Hugo mit den Teilnehmern in den nahe gelegenen Wald, meditierten, diskutierten, meditierten erneut und diskutierten dann wieder. Manchmal gesellte sich ein Waldtier zu ihnen. Dann wurden alle ganz still und waren einfach nur da oder übten die Meditation der stillen Begegnung.

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Kapitel 11: Hinschauen

"Wo sind eigentlich Marie und Tommi?" Richard sah erschrocken zu Monika. Diese lächelte beruhigend. "Ich kann mir vorstellen, dass sich die beiden ein bisschen gelangweilt haben. Vermutlich sind sie dort, wo Marie immer hingeht, wenn sie mich auf der Arbeit besucht. Richard sah seine Frau fragend an. "So? Warum weiß ich davon nichts?" Monika zuckte mit den Schultern: "Komm mit. Hugo, du kannst auch gerne mitkommen. Dann siehst du gleich schon einen Teil unserer Fakultät und bekommst ein Gefühl für unsere Forschung. Folgt mir, aber bitte ganz leise und unauffällig!"

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Kapitel 10: Wendungen

Ein Windhauch zog durchs offene Fenster. Einige Blätter flogen durcheinander, als der kleine Waldkauz landete. Mit seinen scharfen Krallen hielt er eine gerollte Zeitung, die sich beim Aufprall auf das Fensterbrett entfaltete. Der kleine Vogel pickte mit seinem Schnabel auf das erste Blatt.

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Kapitel 9: Zurück in die Wissenschaft

Monika schaute interessiert auf den jungen Mann, der sich als ehemaliger Doktorand des FFEI und mit dem Namen Hugo vorstellte. “Mein Mann Richard hat schon viel von ihnen berichtet. Sie haben also am berühmten Forschungsinstitut die Wirkung von Meditation auf Mäuse untersucht?” Hugo nickte verlegen: “Bei uns waren es Mäuse, aber eine andere Abteilung wollte mit Ratten und später sogar mit den Hunden der Veterinärklinik weitere Versuche machen.” Monika nickte: “Gut, dass sie jetzt hier sind. Es ist hilfreich, dass sie Einblicke ins FFEI erhielten. Meditatiosnversuche mit den Klinikhunden der Veterinäruni sagen Sie? Soweit wird es hoffentlich nicht kommen! Mein Mann meint, Sie suchen eine neue Stelle?” Der junge Mann nickte und schaute hoffnungsvoll die großgewachsene, schlanke Frau an, die ihn nun durch die dicken Brillengläser prüfend anvisierte. “Wir müssen natürlich schauen, wie wir unsere Versuche aufbauen. Eins ist klar, in meiner Forschungsabteilung herschen strenge ethische Richtlinien!” “Das freut mich sehr”, warf Hugo ein und entsapnnte seine Schultern etwas. Sein Blick wurde hoffnungsvoll: “Wonach richten Sie sich denn?” Eine helle Stimme meldete sich nun. Tommy hielt sich bedekt hinter Marie und lauschte gespannt ihren Worte. “Meine Mama leitet die Abteilung für Tierverhalten hier am tiermedizinsichen Institut. Sie darf bestimmen, was und woran geforscht wird, hauptsache, sie wirbt ausreichend Forschungsgelder für ihre Projekte ein. Ethik ist meine Mama sehr wichtig. Die Regeln hier im Institut gelten sogar bei uns zuhause.” “Aha?” Hugo schien freudig überrascht “und du kennst sie auch?” “Na klar”, lachte Marie, “sogar mein bester Freund Tommi kennt sie. Nicht wahr, Tommi?” Der Junge mit den braunen, zotteligen Haaren nickte und traute sich nun, etwas beizutragen. Stolz zählte er auf: “Erstens: Wenn du etwas von einem Tier möchtest, frage es um Erlaubnis. Zweitens: Möchtest du ein Tier anfassen, dann lass das Tier entscheiden. Wir haben eine Tierampel entwickelt. Nur bei grün, darfst du berühren. Drittens: Halte deinen Geist weit und offen, so dass du keinen Druck ausübst. Viertens: Kenne und beachte die Körpersprache des Tieres und sei dir deiner eigenen bewusst. Fünftens: Kenne die Lerntheorien. Sechstens: Wisse, dass Gefühle ansteckend sind. Siebtens: Sei zuverlässig in der Kommunikation. Achtens: Akzeptiere ein Nein. Neuntens: Finde ein Ja, indem du nach Bedürfnissen suchst. Zehntens: Lasse Erwartungen los.”

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Kapitel 8: Nicht-Meditation

Lieblingsmensch sah zu seiner Tochter hinauf, die mit ihrer Kuscheldecke im Arm vor ihm stand und auf ihn hinabblickte. Ein wenig hatte er sich erschrocken, als die Tür seines Meditationsraumes mit einem schwungvollen Klacken aufging. Doch als er ein Tapsen hörte begleitet von leiseren Schritten, war ihm klar, wer heute früher als sonst wach war. “Willst du mit meditieren, Marie?”, fragte er das Mädchen. Der dunkle Schatten vor ihm schüttelte den Kopf. “Ne, ich will hier nur bei dir sitzen.” Und dann positionierte sie sich mit ihrer kuscheligen Decke vor Lieblingsmensch und schwang die Beine ebenfalls in den Lotussitz. Stille umgab sie. Die Katze lag vor ihnen und trat rhythmisch mit den Pfoten auf und ab.

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Kapitel 7: stille Berührung

Die letzten Sonnenstrahlen des Tages fielen durch die orange-roten Baumwipfel auf den weichen Waldboden. Das kleine Mädchen saß an einem umgefallenen Baumstupf gelehnt im Lotussitz. Die Sonne wärmte sie. Es roch nach Moos, nach Rinde und nach trockenem Laub. Im hellen Licht drehten die Schwebfliege ihre abendlichen Runden. Sie kitzelten dem Mädchen auf dem Kopf und flogen im Gesicht herum. "Hatschi" Sie schüttelte sich und war dann bemüht, wieder regungslos zu sitzen und nichts zu tun. 

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Kapitel 6: Neuanfang

Der junge Doktorand, welcher auf den Namen Hugo hörte, streichelte Zweistein über das Gefieder. "Ich habe gekündigt." Zweistein schaute fragend: "Kündigen, was ist das?" Der nun ehemalige angestellte des Instituts für Friede, Freude und Eierkuchen schaute etwas nachdenklich. "Wenn man sich trennt von dem Ort, an dem man arbeitete." "Ach", gluckste Zweistein, "Dann arbeitest du halt woanders, oder?" Der junge Mann seufzte:"Ja schon möglich. Aber dennoch, es fällt mir immer schwer zu gehen. Außerdem kann ich meine Doktorarbeit so nicht abschließen. Ich musste alle Unterlagen abgeben. Es war ja auch nicht alles schlecht, überhaupt nicht. Aber, es gibt eben Dinge, die kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Bei Tierversuchen, die nur dem Ehrgeiz eines scheinheiligen Professors dienen, da hört bei mir der Spaß auf."

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Kapitel 5: Die Schule der stillen Begegnung

"Das ist es!" Lieblingsmensch klatschte vor Freude in die Hände, "Wie holen die Forscher aus den Labbern und in den Wald!" "Hä?", machte Zweistein und tapste auf einem Stapel Papier herum. Lieblingsmensch setzte sich wieder. "Wir könnten Stundenlang mit den Wissenschafrlern vom FFEI diskutieren. Ich sag dir, es würde nichts bringen. Sie lieben Diskurieren. Dabei verschwenden wir nur Zeit. Wir werden sie begeistern. Sie dürfen forschen, ja, aber unter freiem Himmel und mit euch Wildtieren um sie herum. Ich werde nicht mehr versuchen, mit Argumenten zu überzeugen. Ich weiß doch eh nicht die letzte Wahrheit. Aber hey, das sind doch Menschen! Sie sollten nicht ihr Leben wie die Labortiere hinter weißen Wänden verbringen, selbst wenn es nun Watte und Glitzer gibt. Lass sie uns begeistern, das Leben auf eine ganz andere Art zu erforschen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich hierdurch auch die ein oder andere Sichtweise auf ihre Experimente ändert.. Vielleicht auch nicht. Wir werden aber davon berichten und dann erfahren auch andere davon. Vielleicht sehen andere dann, dass diese Meditier-Versuche an den Labormäusen unnötig und leidvoll sind. Vielleicht erkennen andere, dass es mehr als nur einen Weg gibt, Menschen zu zeigen, wie sensibel Tiere sind. Wenn wir stille Begegnungen zwischen Mensch und Tier ermöglichen, völlig freiwillig für alle Beteiligten, dann können wir wertvolles zum Leben beitragen, daran glaube ich."

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Kapitel 3: Friede, Freude, Eierkuchen?

Zweistein flatterte aufgeregt auf und ab. Hoch oben auf der großen Lerche vor dem Forschungsinstut hatte er sich platziert und wartete auf den ihm bekannten Doktoranten, der heimlich das Fenster öffnete. Zweistein sah nun weiter unten die Haupttür des Instituts öffnen. Zwei anerkannte, weißhaarige Professoren glitten hinaus gefolgt von einigen jüngeren Wissenschaftlern, die sich aufgeregt gestikulierend unterhielten. Das war Zweisteins Zeichen. Wie jeden Mittwoch blieb der fleißige Doktorand länger, um noch ein wenig für seine Versuche zu recherchieren. So behauptete er jedenfalls gegenüber seinen Kollegen. In Wirklichkeit öffnete er, wie auch jetzt, das Fenster der Mäuseexperimenten-Einheit und wartete auf Zweistein. Elegant schwebte der Waldkauz durch die Luft und landete neben den verschränkten Armen des jungen Mannes, der die frische Herbstluft in seine Lunge einatmete. "Ach Käuzchen", seufzte er. Dieser hüpfte aufmunternd auf und ab. Der Doktorand lächelte. "Weißt du, als ich hier anfing, war ich so hochmotiviert. Ich wollte Forscher werden, um den Menschen zu zeigen, wie gefühlvoll und sensibel Tiere sind. Zu viele Menschen denken immernoch, Tiere hätten keine Gefühle und nur der Mensch würde Liebe empfinden. Dabei sehen sie gar nicht, was um sie herum wirklich geschieht, dass Tiere mit ihnen Freundschaften schließen, freiwillig bei ihnen sind. Selbst ihr Wildtiere, ihr wollt zwar nicht immer etwas mit uns zu tun haben und das ist ok. Wenn ihr aber doch Interesse an uns zeigt, etwa wie du Zweistein, der freiwillig meine Gesellschaft schätzt, da werde ich ganz demütig und dankbar." Zweistein ließ ein zustimmendes "Wuhuuu" erklingen. Der junge Mann fuhr fort: "Aber hier scheint keiner Tiere als sensible Wesen und Mitgeschöpfe anzusehen. Sie sind nur Labortiere, an denen geforscht wird. Oft heißt es, es seien nur Mäuse, die lebten eh nicht lange und in der Natur würden sie doch auch getötet." Der junge Mann sah Zweistein an und redete weiter:"Da draußen und in der Nacht fängst und tötes auch du Mäuse,, das ist mir bewusst. Trotzdem ist das irgendwie ok." Zweistein sah den jungen Mann direkt an, "Ja genau", sagte er, "sie sind meine Nahrung, ich brauche sie und ich bin sehr dankbar, wenn ich durch das Leben einer Maus selbst leben kann. Ich kann dir nicht sagen warum, aber so ist unser Kreislauf und es ist ok. Wenn ich satt bin, tue ich den kleinen Tieren nichts an und das spüren sie." Der junge Mann nickte, "Siehst du, es ist etwas ganz anderes als das, was wir hier machen. Keine Maus verlässt das Labor lebend. Ob ihr Tod und ihr Leid aber anderem Leben hilft, das bezweifle ich mittlerweile so sehr. Ich habe dieses Institut extra ausgewählt, weil es hieß, sie erforschen das Verhalten von Tieren und dies würde dazu beitragen, das Miteinander von Mensch und Tier zu fördern. Aber sag, macht es wirklich Sinn, dass wir mit Labormäusen meditieren, bis sie uns vertrauen, um dadurch beweisen zu wollen, wie empfindsam sie sind? Warum kann man das nicht an Haustiere und außerhalb des Labors untersuchen? Und weißt du, was das schlimmste ist?" Zweistein legte fragend seinen Vogelkopf schief und lauschte. "Wenn die Mäuse uns vertrauen, dann bauen wir eine richtige Beziehung auf, ich zumindest. Einigen anderen Doktoranten geht es glaube ich nicht so, aber bei denen klappt es auch nicht so mit dem Meditieren. Wenn unsere Versuche beendet sind oder die Maus schon krank und alt, dann..." der junge Mann seufzte, "...dann müssen wir sie töten. Keine Maus darf das Labor verlassen, weil sie eine spezielle genetische Zucht für Forschungslabore sind. Das heißt, sie haben nie das warme Sonnenlicht, den Hebstwind oder gar den Geruch von Erde kennen gelernt. Ihr ganzes Leben ist Leid und am Ende töten wir sie. Und glaub mir, wenn die Maus am Lebensende sogar einen Funken Lebensfreude durch unsere gemeinsame Meditation spüren, dann ist sie noch verwirrter, wenn sie getötet wird. Zweistein, es ist so grausam. Und weißt du, wie unser Professor dies rechtfertigt? Er sagt, seine Absicht ist, dass auch Forscher mitbekommen, wie sensibel Mäuse sind." Zweistein legte den Kopf auf die andere Seite und schnaubte, "So? Aber, wieso muss man das im Tierversuch machen? Die können doch auch einfach bei uns im Wald meditieren. Wir sind doch direkt vor der Tür?" Der Doktorand nickte: "Weißt du, ich vermute, es geht eher um etwas ganz anderes. Ich habe das Gefühl, es geht darum, um jeden Preis bweisen zu wollen, dass ihre Meditation funktioniert. Dann bekämen sie so richtig Aufmerksamkeit. Der Professor meint zwar, seine Absicht sei das Wohl der Tiere und solange die Absicht stimme, denn diese sei das Wichtigste, solange wird alles den richtigen Weg finden. Aber er sieht nicht, wie viele Menschen in vermeintlich guter Absicht schon Gräultaten vollbracht haben. Und wie gesagt, ich vermute es geht hier auch um Anerkennung." 

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Kapitel 4: Leben ist mehr

Begleitet von einem Windwirbel schoss Zweistein durch das Loch im Scheunengibel und lugte mit seinen großen Kauzaugen in das halbrunde Nest im Holzbalken. Zwei winzige Äuglein blinzelten in die Nacht und ein kleiner Schnabel gähnte: "Wo kommt das ganze Glitzer her? Sag Zweistein, wo treibst du dich herum?" Die kleine Schwalbe lugte aus ihrem Nest und sah den Waldkauz fragend an. Dieser schüttelte sich, wobei noch mehr Glitzer herumwirbelte und sich auf, im und um das Nest von Schwalbe Herbert verteilte. "Na toll, herzlichen Dank du Glitzer-Kauz. Darfst gerne zum Putzen bleiben. Wo warst du denn nun?" "Beim FFEI." Herberr schaute verdutzt. "Was soll das denn sein?" Zweistein schüttelte sein Gefieder erneut. Das blöde Glitzer kitzelte ihn. "Beim Friede-Freude-Eierkuchen-Institut" "Ah!" machre Herbert "und was tut man da?" Zweistein holte aus und berichtete seinem Schwalbenfreund von den Treffen mit dem jungen Doktoranten, von den Tierexperimenten und von den Forschern, die nun mit Labormausen meditierten, um sie danach zu töten. "Und wozu das ganze Glitzer?" Zweistein winkte ab: "Das, soll eigentlich nur ablenken."

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Kapitel 2: die Skatrunde

"Karl-Heinz, hey Achtung, Platz da!" Mit elegantem Gleitschwung landete Schwalbe Herbert neben dem grauen Senioren. Eichhörnchen Karl-Heinz blickte langsam von seinen Karten auf, die von dem Luftstrom Herberts ein wenig durcheinander geraten waren.

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Chapter 2: the Skat session

‘Karl-Heinz, hey watch out, make way!’ Swallow bird Herbert landed next to the grey senior with an elegant glide. Squirrel Karl-Heinz slowly looked up from his cards, which had been slightly disorganised by Herbert's airflow.

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Chapter 1: Waiting

Mr Acorn sat on his branch, where he scanned the herb-rich meadow for treats every morning. He felt safe in the shelter of the tree and stuck his head out further. Where was the girl who had been bringing the tasty peanuts for the last few days? Mr Acorn decided to wait a little longer, just as long as his hungry bird's stomach would allow.

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Kapitel 1: Warten

Herr Eichel saß auf seinem Ast, auf dem er jeden Morgen die kräuterreiche Wiese auf Leckereien absuchte. Im Schutze des Baumes fühlte er sich sicher und ragte den Kopf weiter hervor. Wo war nur das Mädchen, was die letzten Tage die leckeren Erdnüsse vorbei brachte? Herr Eichel beschloss, noch ein wenig zu warten, solange eben, wie sein hungriger Vogelmagen es zuließ.

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Ideensammlung

Collection of ideas

Emotionsübertragung und -regulation zwischen Mensch und Tier

Zwischen Menschen und Tieren können tiefe Bindung und Beziehung bestehen. Soziales Miteinander, auch speziesübergreifend, kann das emotionale Gleichgewicht und das Wohlbefinden fördern. Dabei kommt es zwischen den Individuen zu Prozessen des Emotionstransfers. Dies bedeutet, dass sich die Emotion des einen Individuums, sei es der Mensch oder das Tier, auf das Gegenüber übertragen kann. Wir selbst kennen dies aus stressigen Situationen wie etwa beim Tierarztbesuch, Autofahrten mit dem Tier oder bei plötzlichen lauten Geräuschen. Wer hatte dabei zuerst Angst? Wer hat sich zuerst erschrocken? Oft geschieht dies, ohne dass wir es mitbekommen. Manchmal nehmen wir jedoch wahr, dass sich eine emotionale Regung in unserem Inneren regt und kurz darauf einen anderen Menschen oder ein Tier beeinflusst. Emotionen sind geradezu ansteckend.

In bewussten Momenten liegt hier das Potential zur Regulation, der Beruhigung der mit der Emotion einhergehenden körperlichen Reaktionen. Regulieren wir den Körper, wird die Emotionen nicht weiter befeuert und kann abklingen. Gelingt dies nicht allein, kann manchmal die Anwesenheit eines gelasseneren Gegenübers helfen. Dies nennen wir dann Ko-Regulation. Das wohl bekannteste Beispiel wäre das Beruhigen eines weinenden Kindes durch enge Bezugspersonen wie Eltern oder Verwandte. Auch zwischen Menschen und Tieren kann Koregulation stattfinden und sich gegenseitig beruhigt werden.

Das Wissen über Methoden der Eigen- oder Koregulation ist allerdings oft nicht vorhanden und findet eher intuitiv oder aber unwissend mit wenig geeigneten Techniken statt. Daher sind Kenntnisse über die Emotionsübertragung und -regulation sehr wertvoll. Unabdingbar ist es, eigene Erfahrungen zu machen, selbst in den eigenen Körper zu spüren sowie das Gegenüber, in unserem Fall das Tier, aufmerksam zu beobachten. Es ist wichtig, zu erkennen, wie sehr wir uns gegenseitig beeinflussen. Dabei kann auch bewusst werden, dass es manchmal auch die Tiere sind, die uns koregulieren. Oftmals empfinden wir ihre Anwesenheit beruhigend. Gelingt es uns aber ebenso, sie zu beruhigen?

 

Wie wertvoll die Fähigkeit zu Eigenregulation und innerer Gelassenheit ist, wird deutlich, wenn wir beobachten, dass Tiere oftmals die Nähe von Menschen suchen, die innere Ruhe und Sicherheit vermitteln. Emotionsübertragung ist eine Art körperliche Kommunikation zwischen zwei Individuen. Grundvoraussetzung hierfür ist die mittlerweile wissenschaftlich anerkannte Annahme, dass alle Säugetiere dieselben grundlegenden Emotionen spüren. Diese Basisemotionen, welche wir mit Tieren teilen, haben den gleichen Ursprung in tiefen Regionen des Gehirns. Man nimmt an, dass Individuen mit gleichgeformten Hirnstrukturen dieselben Wahrnehmungen haben. Diese geschichtlich alten Strukturen erhalten äußere und innere Sinneseindrücke (Reize) und wanden sie in körperliche Empfindungen um, was wir dann Emotionen nennen.

Findet daraufhin eine gedankliche Wertung in in gut oder schlecht statt, wandelt sich die Emotion in ein Gefühl. Der Übergang ist dabei fließend, oftmals unbewusst. Die Definition von Emotion und Gefühl wird vielerorts durcheinandergeworfen, was wiederum verdeutlicht, wie wenig wir eigentlich hierüber wissen, obwohl es uns tagtäglich selbst betrifft.

 

Zusammenfassung:

Reiz --> körperlich spürbare Emotion --> bewusste oder unbewusste Bewertung --> Reizantwort zum Abbau der Spannung und Widerherstellung eines Ausgangsgleichgewichts

 

Um von einer aktivierten Emotion wieder in den Ausgangszustand zu kommen, braucht es regulierende Prozesse. Kann sich ein Individuum selbst wieder in diesen Ausgangzustand begeben, spricht man von gesunder Regulierungsfähigkeit. In Beziehungen kann ein Individuum dem anderen bei der Regulierung von ausgeprägten Emotionen helfen. Man spricht dann von Koregulation.

Die Fähigkeit zur Eigenregulation kann geschwächt sein. Insbesondere frühe, wiederholte oder plötzliche Trennungserfahrungen in Beziehungen schwächen die Fähigkeit zur Eigenregulation. Dann kann es vorkommen, dass das Nervensystem auf starke Emotionen unangemessen reagiert. Es kommt zur Dysregulation.

Gesunde Beziehungen können unterstützend und koregulierend wirken. Leidet jedoch das Gefühl von Bindung oder Sicherheit, indem beispielsweise ein Partner den anderen noch mehr aus dem Gleichgewicht bringt, anstatt ihn zur Basis zurückzuhelfen, verstärkt sich die Dysregulation. Das Wissen um die Potentiale zur gegenseitigen Koregulatione sowie die Gefahr der ungesunden Dysregulation ist noch nicht sehr verbreitet. Noch weniger wissen Menschen über diese Prozesse in der Interaktion mit Tieren, obgleich es auch hier zur gegenseitigen Regulatierung oder aber destabilisierenden Dysregulation kommen kann.

 

Wissenschaftliche Studien über Bindung und autonome (eigenständige) Regulation über den Vagusnerv argumentieren, dass das Bedürfnis, sich mit anderen zu verbinden, sowohl für Menschen als auch für soziale Tiere angeboren ist. Der Prozess der Emotionsregulation wird dabei durch Interaktionen reguliert.

Bei gut funktionierender Koregulierung werden die Emotionen beider Individuen im Laufe der Zeit gemildert und kehren auf das Basisgleichgewicht zurück. Ko-Dysregulation hingegen bedeutet, dass die Emotionen beider Individuen verstärkt werden und sich vom Ausgangsgleichgewicht sogar noch entfernen.

Wiederholte Erfahrungen von Ko-Dysregulation führen zu Schwierigkeiten beim Aufbau einer guten Beziehung. Dies kann sogar zum Abbruch von Bindungen führen. Wiederholte Erfahrungen von Dysregulation in jungen Jahren führen später zu einer verminderten Fähigkeit, auf Reize angemessen zu reagieren. Die Anpassungsfähigkeit ist vermindert. Im Gegensatz dazu führt die Erfahrung von Koregulation durch förderliche Interaktionen zu Gefühlen von emotionaler Sicherheit und Vertrauen. Dies befriedigt das Grundbedürfnis sozialer Wesen und trägt zu ihrem Wohlbefinden bei.

Auch Erfahrungen von Dysregulation können durch gesunde Beziehungen und förderliche Erfahrungen, aufgrund der Fähigkeit des Gehirns zur Umstrukturierung (Neuroplastizität), später nachgeholt werden. Je nach Ausprägung der Dysregulation kann dies jedoch unterschiedlich gut gelingen und wird multifaktoriell beeinflusst.

 

 

 

Quellen:

  • Leconstant C, Spitz E. Integrative Model of Human-Animal Interactions: A One Health-One Welfare Systemic Approach to Studying HAI. Front Vet Sci. 2022 Jul 29;9:656833. doi: 10.3389/fvets.2022.656833 . PMID: 35968006 ; PMCID: PMC9372562.
  • Sbarra DA, Hazan C. Coregulation, dysregulation, self-regulation: an integrative analysis and empirical agenda for understanding adult attachment, separation, loss, and recovery. Pers Soc Psychol Rev. 2008 May;12(2):141-67. doi: 10.1177/1088868308315702 . PMID: 18453476

 

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Emotional transfer between humans and animals

Emotions can be triggered not only by external stimuli such as images or sounds, but also by looking at another individual and feeling sensations in your own body. This is known as emotional contagion, which is closely linked to the ability to empathize. However, this empathizing with another individual involves yet another component, namely the ability to distinguish whether the emotions felt originate in oneself or in the other person. Effective social functioning requires the ability to distinguish one's own emotional state from that of others, only then can we speak of the ability to empathize. According to an experimental study, adults are more able than children to recognize emotions as their own or others'[1].

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Emotionsübertragung zwischen Mensch und Tier

Nicht nur durch äußere Reize wie Bilder oder Geräusche können Emotionen ausgelöst werden, auch beim Betrachten eines anderen Individuums können Empfindungen im eigenen Körper gespürt werden. Hierbei handelt es sich um die sogenannte emotionale Ansteckung, welche eng mit der Fähigkeit zur Empathie verknüpft ist. Dieses Sicheinfühlen in ein anderes Individuum beinhaltet aber noch eine weitere Komponente, die Unterscheidung, ob die spürbare Emotionen ihren Ursprung in einem selbst oder im anderen hat. Ein effektives soziales Funktionieren erfordert die Fähigkeit, den eigenen emotionalen Zustand von dem anderer zu unterscheiden, erst dann spricht man von einer Fähigkeit zur Empathie. Erwachsene seien laut einer experimentellen Studie eher in der Lage als Kinder, Emotionen als eigen oder fremd zu erkennen.[1]

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Gefühle und Emotionen bei Tieren

Nichtmenschliche Tiere, im Folgenden Tiere genannt, empfinden ebenfalls Emotionen. Sie werden für Wissenschaftler durch Beobachtung der Mimik oder durch Messen von physiologischen Parametern erkennbar.

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What are feelings and emotions?

Living beings receive stimuli with their senses. This gives rise to inner sensations. Their perception is either consciously or unconsciously transmitted to the brain. This process is called emotion.

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Was sind Gefühle und Emotionen?

Mit ihren Sinnen empfangen Lebewesen Reize. Hierdurch entstehen inneren Empfindungen. Deren Wahrnehmung werden entweder bewusst oder unbewusst an das Gehirn weitergeleitet. Diesen Ablauf nennt man Emotion.

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Methods for calming animals in practices or animal shelters

How do you calm animals according to the latest scientific findings? Let's take recommendations for calming animals in veterinary practices as an example, as this place is associated with stress for many animals and people. Due to the need to restrain animals during some examinations and procedures, there is a particular need for helpful measures here.

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Methoden zur Tierberuhigung in Praxen oder Tierheimen

Wie beruhigt man Tiere nach aktuellem Stand der Wissenschaft? Nehmen wir als Beispiel Empfehlungen für den beruhigenden Umgang in Tierarztpraxen, da dieser Ort für viele Tiere und auch Menschen mit Stress verbunden wird. Aufgrund der Notwendigkeit bei manchen Untersuchungen und Eingriffen, Tiere zu fixieren, besteht hier besonders Bedarf an hilfreichen Maßnahmen.

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How do we calm animals?

There is a wide range of ways in which we try to calm excited animals! One person talks incessantly to their dog, who is trembling with fear. Another starts wildly scolding a struggling cat. Calming gentle stroking or distracting scratching, soft sssshing noises or laudatory trills escape our mouths in the hope that they will have an effect on the resisting animal or one that is ready to flee.

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Wie beruhigt man Tiere?

Die Bandbreite der Arten, wie wir versuchen, aufgeregte Tiere zu beruhigen, ist groß! Der eine redet ununterbrochen auf sein vor Angst zitterndes Hündchen ein. Ein anderer fängt bei einer sich wehrenden Katze das wilde Schimpfen an. Beruhigendes sanftes Streicheln oder ablenkendes Kraulen, leise Sssssch-Geräusche oder lobendes Trillern entweicht unseren Mündern, in der Hoffnung, es möge eine Wirkung auf das sich widersetzende oder zur Flucht bereite Tier haben.

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about zen meditation

Zen meditation, also known as zazen, means sitting meditation. It originates from Zen Buddhism in East Asia and is particularly widespread in Japan. The aim is to come into the present moment through meditation. The main focus is on posture and breathing. These are tools to calm the mind and bring body and mind into unity in the here and now.

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über die Zen Meditation

Zen Meditation, auch Zazen genannt, heißt soviel wie sitzende Meditation. Sie stammt aus dem Zen Buddhismus Ostasiens und ist vor allem in Japan verbreitet. Ziel ist es, durch die Meditation in den gegenwärtigen Augenblick zu kommen. Im Vordergrund stehen vor allem die Körperhaltung und die Atmung. Diese sind Hilfsmittel, um den Geist zu beruhigen und Körper und Geist in Einheit um Hier und Jetzt zu bringen. 

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